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INCI – wie man bedenkliche Inhaltsstoffe entschlüsselt und findet

 

Wisst ihr eigentlich, was in euren Pflegeprodukten alles drin ist? Klar, meistens halten wir Ausschau danach, welche Wirkstoffe enthalten sind. Aber die Produkte enthalten ja noch viel mehr – damit sie geschmeidig sind und haltbar bleiben. Die Hersteller werben gerne mit Sprüchen wie „seidig glatte Haut“ oder mit Zertifikaten für Naturkosmetik. Doch ein Blick auf die Zutatenliste verrät, dass nicht alle Inhaltsstoffe so toll sind, wie das Marketing vermuten lässt. Die sogenannten INCI-Angaben verraten dir nämlich, ob im Produkt zum Beispiel Mikroplastik, Parfum oder Silikone stecken. Viele wollen diese Inhaltsstoffe mittlerweile vermeiden, da sie nachweislich der Haut und Umwelt schaden können. Dementsprechend sollte ein Blick auf die Inhaltsstoffe vor dem Kauf ein absolutes Muss sein. Doch ganz so leicht lassen sich diese nicht entschlüsseln. Wie du die INCI-Angaben richtig liest und worauf du noch achten kannst, erklären wir dir hier.

 

Was heißt INCI überhaupt?

 

Ausgeschrieben steht die Abkürzung INCI für „Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe“. Ein langer Name für eine wichtige Angabe für kosmetische Produkte. Denn die INCI ist bei kosmetischen Produkten das, was die Zutatenliste bei Lebensmitteln ist. Zu finden ist diese Liste entweder auf der Rückseite der Produkte oder auf ihrer Verpackung. In Online-Shops findet man sie meistens unter dem Reiter „Inhaltsstoffe“ oder „Ingredients“. Aber Vorsicht: Nicht alle geben die INCI-Angaben vollständig oder überhaupt an- da ist Vorsicht geboten. Seriöse, transparente Unternehmen tun dies immer. Das Schwierigste an der INCI-Liste ist aber wohl die Namen der Inhaltsstoffe. Denn die stehen dort in Englisch oder Latein. Ohne Übersetzer ist es also erstmal nur schwer, alles zu entziffern. Aber keine Sorge, wir zeigen euch, wie man mit ein bisschen Vorwissen die wichtigsten Inhaltsstoffe erkennen kann.

 

 

Was sagen die INCI-Angaben noch aus?

 

Wir wissen schon mal: Die INCI-Liste zeigt uns, welche Inhaltsstoffe für ein Produkt verwendet worden sind. Die gesetzliche Grundlage bildet das EU-Recht. Dieses schreibt vor, wie und in welcher Reihenfolge die einzelnen Inhaltsstoffe aufgelistet werden müssen. Die INCI-Richtlinie ist Teil der EU-Kosmetikverordnung. Die INCI-Kennzeichnung erfolgt meistens mittels der englischen oder lateinischen Begriffe von Inhaltsstoffen. Doch auch die Reihenfolge dieser Stoffe sagt uns etwas. Denn was ganz vorne aufgelistet ist, ist prozentual am meisten enthalten. Dementsprechend stehen die Inhaltsstoffe, die am wenigsten enthalten sind, am Ende der Auflistung. Wenn das Produkt beispielsweise mit einem bestimmten Wirkstoff wirbt, dieser aber erst nach einer ganzen Reihe anderer Inhaltsstoffe aufgeführt wird, kann das ein Hinweis sein, dass der Wirkstoff nicht in ausreichender Menge vorhanden ist.

Dabei gibt es aber noch eine Besonderheit: Alle Inhaltsstoffe, die unter einem Prozent enthalten sind, können abschließend in beliebiger Reihenfolge platziert werden. Für Duftstoffe und Farbstoffe gelten ebenfalls besondere Regeln. Diese können schnell allergische Reaktionen auslösen und besonders empfindliche Hauttypen können darauf reagieren. Falls man bestimmte Inhaltsstoffe für sich ausschließt, dazu zählen meist nicht nur Duft- und Farbstoffe, sondern auch zahlreiche Inhaltsstoffe, welche in irgendeiner Weise als bedenklich gelten, kann durch einen Blick auf die INCI Liste genau erkannt werden, ob sie enthalten sind. Hierbei handelt es sich vor allem um Paraffine, Parabene, Alkohol sowie Silikonöl, Mineralöle und Mikroplastik. Viele achten bereits darauf, dass sie nicht enthalten sind. Allerdings sollte auch auf die Inhaltsstoffe PEG oder PPG und Phenoxyethanol verzichtet werden. Deshalb verwenden wir das alles in unseren Produkten nicht und alle unsere Produkte können bedenkenlos verwendet werden.

 

Woher weiß ich, welcher Stoff hinter den englischen und lateinischen INCI-Begriffen steckt?

 

Um die INCI-Angaben lesen zu können braucht es keinen Lateinkurs, auch wenn viele der Inhaltsstoffe in der alten Sprache aufgelistet werden. Übung hilft nämlich auch hier weiter – denn die meisten Inhaltsstoffe wiederholen sich immer wieder in den Produkten. Vor allem pflanzliche Inhaltsstoffe werden mit dem lateinischen Namen der Pflanze angegeben und dahinter steht in Englisch die Verarbeitungsform. Hier ein paar Beispiele:

  • Aqua = Wasser
  • Olea Europaea Fruit Oil = Olivenöl
  • Helianthus Annuus Seed Oil = Sonnenblumenöl
  • Sodium Chloride = Kochsalz
  • Lactose = Milchzucker
  • Butyrospermum Parkii Butter = Sheabutter
  • Aloe Barbadensis Leaf Juice = Aloe Vera Saft

 

Duftstoffe erkennen – so heißen sie auf der INCI-Liste

 

Viele lieben einen fruchtigen oder blumigen Duft in ihren Produkten – gerade bei Shampoo oder Duschgel übertreffen sich die Hersteller gegenseitig mit den kreativsten Düften. Doch auch in Kosmetika oder Hautpflegeprodukten finden sich solche Duftstoffe, selbst in Naturkosmetik. Das Problem daran: Viele dieser Stoffe können Allergien auslösen. Seit 2005 müssen deshalb 26 Duftstoffe EU-weit gekennzeichnet werden, da sie sogar als besonders allergieauslösend gelten. Einige dieser Stoffe findet man immer wieder in der Liste der Inhaltstoffe: 

  • Benzyl Alcohol
  • Benzyl benzoate
  • Citronellol
  • Citral
  • Coumarin
  • Geraniol
  • Linalool
  • Limonene
  • Parfum/Fragrance = nicht genauer definierte Duftstoffe

 

 

Weil diese Stoffe für viele Menschen gefährlich sein können und unsere Haut auch sehr gut ohne sie auskommt, finden sich in unseren Produkten übrigens keine davon. Wenn ihr Produkte nur schnell auf Duftstoffe wie Linalool, Limone den Begriff Parfum/Fragrance untersuchen wollt, findet ihr diese meistens ganz am Ende der INCI-Liste.  

 

Nano-Partikel erkennen

 

Nano-Partikel sind in der Kosmetik ebenfalls nicht unumstritten und müssen gesondert gekennzeichnet werden. Denn sie stehen unter Verdacht, die Gesundheit und die Umwelt zu gefährden. Wer auf Nano-Partikel verzichten will, findet diese sogar sehr leicht im INCI. Denn hinter den Inhaltstoff muss in Klammern der Begriff „nano“ stehen. Gerade in Sonnencremes findet man immer wieder Nano-Partikel vor, beispielsweise bei dem mineralischen Filter „Titanium Dioxide (nano)“. Bei allen Produkten, die in die Haut eindringen können und sollen, wie Cremes und Seren, sollte darauf verzichtet werden.

 

 

Weitere problematische Inhaltsstoffe

 

Mittlerweile ist weitreichend bekannt, dass Kosmetikhersteller gerne auch mal auf Erdöl, Palmöl oder Mikroplastik in ihren Produkten setzen – nur sind das leider alles problematische Stoffe, wie zahlreiche Studien belegen. Auf der Haut sorgen die Stoffe dafür, dass diese sprichwörtlich abgedichtet wird. Es bildet sich ein Film auf der Haut und so wird der Wasserverlust vermindert. Die Haut wirkt dadurch äußerlich glatt und weich, eine echte Pflege enthält sie aber nicht. Deswegen verzichten viele auf diese Stoffe, doch manchmal ist es schwer, diese zu erkennen. Denn im INCI wird man das Wort Erdöl vergeblich suchen – verwendet werden Stoffe, die beispielsweise auf dessen Basis hergestellt wurden und dementsprechend anders heißen. Deshalb haben wir euch hier die gängigsten Inhaltsstoffe aufgelistet, die als problematisch gelten. Und keine Sorge, ein Blick auf die INCI-Angaben unserer Produkte zeigt euch: Damit arbeiten wir nicht.

  • Die Abkürzung „PEG“  oder „PPG“oder die Silbe „-eth“ (wie bei Sodium Laureth Sulfat) weisen auf PEG-Derivate hin – also Stoffe, die sehr umstritten sind, die diverse negative Auswirkungen auf den menschlichen Körper nicht auszuschließen sind.

 

  • Der Anhang „-paraben“ steht für die umstrittenen Konservierungsstoffe Parabene. Diese stehen unter Verdacht, hormonell wirksam zu sein. Andere können sich im Körper anlagern. Sogar das Bundesamt für Risikobewertung schreibt, dass auf folgende Parabene verzichtet werden sollte: Isopropyl-, Isobutyl-, Pentyl- und Phenylparabenen

 

  • Paraffinum Liquidum, Isoparaffin, Mineral Oil, Vaseline oder Petrolatum bezeichnen beispielsweise verschiedene Verarbeitungsformen von Erdöl. Dieses ist vor allem für die Umwelt problematisch.

 

  • Mikroplastik oder synthetische Kunststoffe verstecken sich hinter folgenden Begriffen: Acrylate Copolymer, Polyamide, Polyacrylate, Polymethylmethacrylate, Polyethylene, Polypropylene

 

  • Silikone werden gerne als Feuchthaltemittel oder Emulgatoren in Pflegeprodukten eingesetzt. Noch ist eine möglicherweise schädliche Wirkung nicht ausgeschlossen, weshalb viel über sie diskutiert wird. So heißen sie im INCI: Silikone, Polyethylene, Ethylene, Allyl Stearate, Polyurethane

 

  • Phenoxyethanol ist ein Konservierungsmittel und soll den Befall von Mikroorganismen, besonders nach dem Öffnen und dem Kontakt mit Sauerstoff, verhindern. Bis zu einer Menge von 1 % ist es lt. Kosmetikverordnung zulässig. Allerdings gilt es auch als bedenklich. Zu finden in den INCIs direkt als „Phenoxyethanol“.

 

 

Wenn ihr sicher gehen wollt, die INCI-Angaben vor dem Kauf eines Produktes richtig verstanden zu haben, dann helfen euch beispielsweise zahlreiche Apps oder Websites beim Entschlüsseln. Bei unseren Produkten könnt ihr gerne immer direkt fragen. Generell gilt bei uns: Wir verzichten auf tierische Bestandteile, Alkohol, Duftstoffe, Parfüm, ätherische Öle, Farbstoffe, Paraffin, Silikonöl, Parabene, PEG/PPG, Phenoxyethanol, Mikroplastik und Nanopartikel. Wir setzen auf hautidentische Pflege. Das heißt, wir verwenden hautidentische Wirkstoffe, die unsere Haut schon kennt und deshalb besser aufnehmen kann.

 

Wir verzichten auf: